Ein Ort der Ruhe oder Isolationshaft?

Shownotes

Wie fühlt es sich an, wenn eine Geschichte "raus will"? Was ist ein Künstlerbuch? Wie kann man in ein Buch hineingehen? Und wann muss man wieder raus? Über diese und viele weitere Fragen sprechen in Episode Nr. 5 Beldan Sezen und Sarah Janke.

Beldan Sezen, geboren 1967 in Wiesbaden, lebt und arbeitet in New York und Amsterdam. Ihre künstlerischen Arbeiten finden sich in zahlreichen renommierten Museum in den USA, den Niederlanden und Deutschland. Die HAB hat bereits zwei ihrer Arbeiten im Bestand: "Wetrocities" (Malerbücher 69.FM 6) und "To keep that bit of physical distance" (Malerbücher 69.2° 5).

Nun wurde die Künstlerin mit dem diesjährigen Künstlerbuchpreis der Herzog August Bibliothek und der Curt Mast Jägermeister Stiftung ausgezeichnet. Mit dem prämierten Konzept setzt sich Sezen mit freiwilliger und unfreiwilliger Isolation auseinander. In ihrer Projektskizze heißt es: „Räumliche Beschränkungen können freiwillig sein und sind oft unfreiwillig. Gefangenschaft und Isolation als Form der Bestrafung. Isolation als eine Form des Rückzugs – entweder als Raum zum Nachdenken und Lernen oder als Raum, in dem einer als der „Andere“ unter vielen leben soll.“ Als Beispiel soll eine Auseinandersetzung mit Anton Wilhelm Amo dienen, der zu Beginn des 18. Jahrhunderts im Kindesalter an den Hof der Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel kam und als erster europäischer Philosoph afrikanischer Herkunft gilt. Für die Umsetzung plant die Künstlerin ein begehbares Buch nach ihrem Konzept des “Solitary Confinement” – der Verwandlung eines flachen Buches in einen kubischen Raum.

Sarah Janke studierte Kunstgeschichte, Betriebswirtschaftslehre und Neuere Deutsche Literatur. Sie begleitet den Direktor, Prof. Dr. Peter Burschel, bei der Betreuung und fortwährenden Ergänzung der Künstlerbuchsammlung und ist außerdem für das Projekt Künstlerbuchpreis zuständig.

Am 14. September 2022 präsentiert Beldan Sezen im Rahmen der Preisverleihung in einer Performance ihr Werk. Wir möchten Sie herzlich einladen, an der Veranstaltung in der Augusteerhalle teilzunehmen; Der Eintritt ist frei, um Anmeldung per E-Mail an kulturprg@hab.de oder telefonisch unter 05331/808-203 wird gebeten. Sie können nicht vor Ort dabei sein? Hier geht's zum Livestream!

HAB gehört ist eine Produktion der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), NEUSTART KULTUR, die Kulturstiftung der Länder und das Förderprojekt KULTUR.GEMEINSCHAFTEN.

Redaktion und Produktion: Marie Adler und Alexandra Serjogin

Sounddesign und Postproduktion: Klingebiel Creative

Fotografie: Marek Kruszewski

Die Webseite der HAB: www.hab.de

In diesem Film erzählt die Handschrift Cod. Guelf. 244 Helmst. ihre Geschichte und damit auch die Geschichte der Herzog August Bibliothek: "Aus der Perspektive eines Buches"

Der HABlog: https://www.hab.de/category/info/hablog/

Die HAB auf Twitter: @HAB_WF

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